Empty Space #2
Der Fall von Tatjana

Es gibt Menschen, die sich so benehmen, als ob sie permanent ihre Tage hätten. Die Sachebene wird verlassen, das Zicken zum Verhaltensmuster ernannt. Dann ähnelt der Mensch einem bellenden Hund, der an dem Fahrradpfosten vor ALDI gebunden ist. Solange man ihm nicht zu nahe kommt, ist man außer Gefahr, jedoch geht das Gebell langsam auf den Senkel, während man auf die Freundin, die "nur kurz Haarspray kaufen" ging, wartet.

Was ist aber, wenn der Hund freigelassen wurde und dich die ganze Zeit in der Schule verfolgt? Er bellt aus Gewohnheit, oft wegen Sachen, die ihn gar nichts angehen und/oder privat sind. Wenn man ihn aber fragt, aus welchem Grund er eigentlich so laut ist, kommt keine klare Antwort, als ob der Hund selbst sie nicht wüsste.

"Mir gefällt es, dich zu ärgern." Nun, abgesehen von der Oberflächlichkeit dieser Ausrede, möchte man fragen, was das Fräulein dazu bewegt, zu glauben, es ärgere mich. Ihre Bemühungen kümmern mich nicht, jedoch gab ich ihr genug Zeichen, damit auch solche "nicht scharfsinnige" Menschen wie sie sie richtig interpretieren könnten. Dass es mich eigentlich einen Scheißdreck interessiert, welcher Meinung sie über mich, meine Schulleistung, meine Tagesordnung, meine Katze und sonst was ist.

Es gibt ja so etwas wie selektive Wahrnehmung. Und es verleiht bei richtiger Anwendung nicht nur Ruhe, sondern auch Spott- und Mobbingimmunität. Man liebt sich mehr als andere, was auch völlig normal ist, und erlaubt es fremden Menschen nicht, seine innere Ruhe zu stören. Somit ist es für Personen, die sich in der Prioritätenliste eines anderen Menschen weit unten verloren haben, etwas schwer, Einfluss zu nehmen und jemanden aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Ist es so schwer zu verstehen?