Empty Space #6.2
Die Beziehung...

ist ein Selbstmordwerkzeug mit verzögertem Wirkungseintritt.

Jede Geschichte kann auf mindestens zwei Arten enden: schlecht und sehr schlecht. Das "Wer nicht riskiert, der trinkt keinen Sekt"-Prinzip lässt sich nicht auf die Beziehungen übertragen. Ganz wie im Casino kann man auch hier nicht gewinnen. Wer mit dickem Portmonee in die Spielothek geht, rechnet damit, entweder noch mehr Geld zu gewinnen und beweist sich dadurch als hoffnungsloser Idiot; oder sein Geld da bewusst zu lassen und dafür etwas Spaß zu haben. Spätestens wenn man sich kein Taxi leisten kann und den Heimweg zu Fuß zurücklegt, fragt man sich, ob der Abend es wert war.

Es ist unsere Natur, das Positive nur gegenwärtig zu erleben, während das Negative aus der Vergangenheit uns auch in Zukunft kaputtmachen wird. Eine Beziehung macht solange Spaß, bis sie zu Ende ist. Danach bleibt nur bitterer Nachgeschmack. Ein Jahr Sommer gegen den Winter für den Rest des Lebens. Eine Erinnerung ist ihrer Natur nach negativ, weil sie das Vergangene darstellt. Gegenwärtig bleibt nur der Schmerz des Verlustes. Das Lächeln ist fort, gegenwärtig bleibt nur das Schuldgefühl. Der Kuss ist fort, gegenwärtig bleibt nur die Verbitterung. Der Blick ist fort, gegenwärtig bleibt nur die Wut. Alles ist fort, nur nicht die Frage, was hätte man besser machen können. Alles ist vergangen, nur nicht der Wunsch, um Vergebung zu flehen. Alles bleibt in Erinnerung bis zum Ende des Lebens.

Ist dieser Sommer es wert?




am 22.Okt 17  |  Permalink
Hey,
ich lass mir von Dir mein Happy End nicht ausreden, auch, wenn ich es in der Realität noch nie erlebt habe. Aber in Hollywood klappt's doch auch ;-)